Realitätsnahe Ausbildung im Brandcontainer
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Herausforderung für Körper und Psyche

Der knappe Einsatzbefehl vom Gruppenführer kommt über Funk: „Kellerbrand - Angriffstrupp zur Brandbekämpfung vor.“ Die Türe schon so heiß, dass das darauf abgegebene Wasser beim Auftreffen sofort verdampft. Der Truppführer gibt das Signal und öffnet die Türe zum Kellerabgang, Feuerschein ist unter der Treppe zu sehen. Trotz dicker Schutzkleidung und schwerem Atemschutz schlägt einem eine Hitzewelle entgegen. Jetzt ist keine Zeit zum Zögern, einen großen Schritt nach vorne und das Strahlrohr öffnen. Den Raum herunterkühlen, bevor es zu einer Rauchgasdurchzündung kommt. Dann wieder zurück, einen Augenblick abwarten, und das selbe nochmal. Jetzt ist der Abgang ausreichend abgekühlt, um hinuntergehen zu können. Unten findet sich der Atemschutztrupp in einem wahren Inferno wieder: Direkt neben der Kellertreppe ein Schaltschrank, aus dem die Flammen schlagen, daneben ein Gas-Flansch, welcher mit einer Stichflamme brennendes Gas abbläst und direkt gegenüber in dem engen Raum ein Haufen Sperrmüll, welcher mitsamt der Wand darüber in Vollbrand steht. Dann passiert es plötzlich: Ein Flashover, an der Decke rollt eine Feuerwalze in Richtung des Trupps.

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Was sich nach einem schlimmen Einsatz anhört, ist glücklicherweise nur eine Übung, an welcher sechs Kameraden der Feuerwehr Tettnang am Mittwoch den 16. Mai teilnahmen. Beim Übungsobjekt handelte es sich um den gasbefeuerten Brandübungscontainer der Netzte BW, welcher momentan bei den Kameraden der Feuerwehr Uhldingen-Mühlhofen stationiert ist. Auf einer Fläche von rund 20 Quadratmetern bietet dieser Anhänger die Möglichkeit, Brandbekämpfung unter Atemschutz, insbesondere für Gas- und Elektrobrände, realistisch zu üben.

Insbesondre für junge Atemschutzgeräteträger stellt die Übungsanlage eine wichtige Möglichkeit dar, unter realistischsten Bedingungen zu trainieren: Bei Temperaturen bis 300C° können die Grenzen der Schutzkleidung ausgelotet sowie die Strahlrohrführung unter stark beengten Verhältnissen und mit mehreren Brandherden verinnerlicht werden. Mit durch Nebel verschlechterte Sicht und hohem Stresslevel kann das eigene Verhalten in Extremsituationen geübt werden. Jedoch muss insbesondere in solchen Situationen die Zusammenarbeit im Trupp reibungslos funktionieren, was die Kameraden eindrucksvoll unter Beweis stellten.

An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön and die Freiwillige Feuerwehr sowie den DRK-Ortsverein Uhldingen-Mühlhofen, welche sich um den Betrieb der Anlage und die medizinische Überwachung unserer Kameraden gekümmert haben.