Herausfordernde Hauptübung der Abteilung Tettnang
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Ein anspruchsvolles Szenario hatten die Kameraden der Abteilung Stadt bei der Hauptübung am vergangenen Samstag zu bewältigen: Im ehemaligen Gebäude des Ute-Druckzentrums in der Lindauer Straße mussten unter anderem mehrere Menschen vor dem Feuer gerettet werden. Neben der eng bebauten Umgebung stellte dabei auch das heiße Wetter eine Herausforderung dar. Bereits vor der eigentlichen Übung konnte die Jugendfeuerwehr ihr Können auf dem Feuerwehrhof unter Beweis stellen.

Pünktlich um 14:00 Uhr begann die Hauptübung auch in diesem Jahr bei strahlendem Sonnenschein mit dem Antreten vor dem Feuerwehrhaus, bei welchem Kommandant Wolf sowie dem ebenfalls anwesenden stellv. Kreisbrandmeister Fischer eine schlagkräftige Mannschaft der Abteilung Stadt, unterstützt durch Jungendfeuerwehr und DRK Tettnang, einsatzbereit gemeldet werden konnte. Im Anschluss demonstrierten zwei Gruppen der über 60 Tettnanger Jungedfeuerwehrlern eindrucksvoll ihren sicheren Umgang mit dem für die Brandbekämpfung so wichtigen Gerätschaften. 

Gegen 14:45 alarmierte die Rettungsleitstelle dann die Einsatzabteilung mit dem Stichwort "Feuer 2" zu einer unklaren Rauchentwicklung in die Lindauer Straße 3/1. Bereits beim Eintreffen an der Einsatzstelle konnte der Einsatzleiter starke Rauchentwicklung aus dem Gebäude feststellen. Eine völlig aufgelöste Frau teile ihm darüber hinaus mit, dass in den oberen Stockwerken zum Zeitpunkt des Brandausbuchs ein Geburtstag gefeiert wurde und fünf Jugendliche das Gebäude nicht mehr rechtzeitig verlassen konnten. Ebenso werde noch ein Nachbar vermisst, welcher vor dem Eintreffen der Feuerwehr ins Gebäude gestürmt sei, um die Kinder zu retten.

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Aufgrund der starken Verrauchung aller Rettungswege sowie der hohen Zahl an eingeschlossenen Personen leitete der Einsatzleiter sofort die Menschenrettung ein und erhöht auf das Alarmstichwort "Feuer 3", womit Vollalarm für alle Einsatzkräfte der Abteilung Stadt inklusive des Löschzuges Kau ausgelöst wurde. Während die insgesamt 59 Kameraden mit neun Fahrzeugen wie bei einem realen Einsatz nach und nach am Einsatzort eintrafen, erhöhte sich die Zahl der Vermissten auf 8 Personen. 

Bei einem realen Brandeinsatz wären die Atemschutzgeräteträger in dem inzwischen als Brandherd identifizierten Keller noch höheren Gefahren ausgesetzt, als es bei vielen anderen Bauten der Fall ist: Durch die Größe des Kellers und die vielen Winkel sowie die miteinander verbundenen Räume ist sowohl die Orientierung unter Null-Sicht als auch das Mitziehen des schweren, mit Wasser gefüllten Schlauchs erheblich erschwert. Zudem besteht die Gefahr, dass die Funkverbindung nach draußen abbricht.

Zahlreiche Zuschauer nutzten die Gelegenheit, sich von Moderator Matthias Schmid die verschiedenen parallel ablaufenden Tätigkeiten der Feuerwehr erläutern zu lassen. Aufgrund der engen und verwinkelten Lage lohnte sich dabei auch ein Rundgang um das gesamte Gebäude, da die Kameraden von allen Seiten gleichzeitig Menschenrettung und Brandbekämpfung in Angriff nahmen.

Unterstützt wurde die Feuerwehr Tettnang auch in diesem Jahr wieder durch den DRK Ortverein. Neben der Behandlung und Betreuung der Betroffenen in einem eigens aufgebauten Schnelleinsatzzelt galt das Augenmerk hier jedoch auch der Gesundheit der Atemschutzgeräteträger: Im Rahmen der seit Jahren erprobten, engen Zusammenarbeit überwacht das DRK hierzu auch die Vitalparameter der vom Einsatz in den Atemschutzpool zurückgekehrten Kräfte und stellt die insbesondere in Kombination mit den hohen Außentemperaturen unverzichtbare Versorgung mit Getränken sicher. 

In der abschließenden Lagebesprechung zeigten sich nicht nur Kommandant Wolf und Einsatzleiter Strauß zufrieden mit der Leistung der Wehr, auch Bürgermeister Walter und der stellv. Kreisbrandmeister Fischer lobten die ruhige und souveräne Arbeit an dem hochproblematischen Einsatzszenario.

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